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Channel: Neuigkeiten an der Hochschule Osnabrück

Abitur vorbei – was nun? Niedersachsen-Technikum an der Hochschule und der Universität Osnabrück

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„Erst einmal ausprobieren, dann studieren!“ – nach diesem Motto bieten die Hochschule und die Universität Osnabrück für Abiturientinnen, die sich nach dem Schulabschluss erst einmal breiter orientieren wollen, das Niedersachsen-Technikum an. Das nächste Technikum startet am 1. September 2020 und endet im Februar 2021. Wer ein unverbindliches Beratungsgespräch wünscht, kann sich jetzt schon online bewerben: e.turner@hs-osnabrueck.de. Weitere Informationen stehen im Internet zur Verfügung: www.niedersachsen-technikum.de.

„Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (kurz: MINT) sind spannende Themen. Aber die Entscheidung, ob ein Studium in diesem Bereich das richtige ist, fällt jungen Frauen nicht immer leicht“, stellt Helen Koepke von der Universität Osnabrück fest. „Zweifel haben selbst diejenigen, die Leistungskurse in Mathe, Physik oder Chemie mit sehr guten Noten abgeschlossen  haben“, ergänzt ihre Hochschul-Kollegin Elke Turner. Die beiden Projektkoordinatorinnen beraten Abiturientinnen, die sich erst einmal theoretisch und praktisch erproben möchten. Junge Frauen mit Abitur oder Fachhochschulreife können im Niedersachsen-Technikum ein sechsmonatiges Praktikum in einem kooperierenden Unternehmen absolvieren und besuchen einmal in der Woche Vorlesungen und Seminare. Ein weiterer wichtiger Aspekt sind zahlreiche Besuche technischer Firmen und Labore: „Dort lernen die Technikantinnen unsere Studentinnen und Wissenschaftlerinnen, aber auch Ingenieurinnen aus den Unternehmen kennen – das wirkt sehr motivierend“, so Elke Turner weiter.


Autonomes Modellauto OSCAR: VDI-Sonderpreis beim studentischen Wettbewerb Carolo-Cup 2020

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Von den insgesamt 19 Teams aus Bulgarien, Polen, der Schweiz und Deutschland nahmen sieben Teams am "Master-Cup", der 1. Liga des Wettbewerbs, teil. Das Team OSCAR der Hochschule Osnabrück, das zum ersten Mal in dieser Kategorie antrat, konnte auf Anhieb den 5. Platz erkämpfen. "Nach dem Sieg in der Kategorie Basic-Cup im letzten Jahr hatten wir diesmal viele neue Herausforderungen zu meistern", resümiert der studentische Teamkoordinator Tobias Kasper: "Uns war klar, dass wir auf sehr starke Konkurrenten treffen würden und so sind wir mit unserem Ergebnis mehr als zufrieden."

Ein besonders knappes Rennen gab es um den VDI-Sonderpreis für das leichteste der 19 Fahrzeuge: Sowohl das Osnabrücker Modellauto OSCAR-6 als auch das Fahrzeug des Teams „Ostfalia Cup“ aus Wolfenbüttel brachten exakt 1.800 Gramm auf die Waage. So musste der Sonderpreis erstmalig in der Geschichte des Carolo-Cups geteilt werden. Das OSCAR-Team freut sich über ein Preisgeld in Höhe von 250 Euro.

Nach dem Cup ist vor dem Cup: Ein Großteil des Teams wird auch an der nächsten Generation des Autos mitwirken und auch einige Neueinsteiger haben sich bereits angekündigt. Weitere Unterstützung wird durch studienintegrierte Projekte erwartet. Erste Ideen zur Verbesserung des Fahrverhaltens hat das Team bereits identifiziert. Diese sollen in den nächsten Monaten genauer untersucht werden.

"Es ist schön zu sehen, wie begeistert unsere Studierenden an diesen hochaktuellen technischen Fragestellungen arbeiten und welche kreativen Lösungen sie dabei finden", freut sich Prof. Dr. Winfried Gehrke. Der Betreuer des Teams ergänzt: "Einen besonderen Dank möchte ich meinen Kollegen aussprechen, die trotz begrenzter räumlicher Möglichkeiten unseres Labors dem Team bisher immer eine Heimat gegeben haben."

Das OSCAR-Team der Hochschule Osnabrück wurde in diesem Jahr von der ZF Friedrichshafen AG, der SALT AND PEPPER Technology GmbH und der ROSEN Technology and Research Center GmbH finanziell und ideell unterstützt.

Zur Verstärkung werden noch weitere Mitstreiterinnen und Mitstreiter aus allen Studiengängen der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik gesucht. Alle, die sich unverbindlich über die Möglichkeiten zur Mitarbeit informieren möchten, sind zum Infotreffen am 10. März um 12:15 Uhr in Raum SB 215 herzlich eingeladen. Das OSCAR-Team kann auch per E-Mail erreicht werden: teamoscar@hs-osnabrueck.de

 

Projektmesse „Lösungen für die Welt von morgen“: Studierende stellen technische Ideen für die Zukunft vor

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15 Studentinnen und 67 Studenten der Hochschule Osnabrück haben am 20. Februar die Ergebnisse ihrer Semesterprojekte vorgestellt. Seit dem vergangenen Oktober haben sie in den Studiengängen Elektrotechnik, Elektrotechnik im Praxisverbund, Medieninformatik und Technische Informatik elf praxisnahe Projekte bearbeitet – sechs davon in Kooperation mit Unternehmen und Organisationen. „Wir haben die Projektmesse ‚Lösungen für die Welt von morgen‘ vor sieben Jahren ins Leben gerufen, um das breite Spektrum studentischer Arbeiten der Öffentlichkeit zu präsentieren“, berichtet der Organisator der Messe, Studiendekan Prof. Dr. Frank Thiesing: „So viele Projekte und so viele Gäste wie diesmal hatten wir noch nie.“

Die Teams sind in den letzten fünf Monaten spannenden Fragen nachgegangen: Ist es möglich, beim Radfahren Spenden für gemeinnützige Projekte zu sammeln? Welche neuen Funktionen können Türschilder in Zukunft übernehmen? Wie lassen sich dank Informatik Arbeitsabläufe in einem Logistikunternehmen mit täglich 25.000 Fahrten verbessern – oder die Verwaltung eines Großlagers? Kann eine App zu häufigerem Radfahren animieren? Und wie lassen sich mehrere Hochschullabore zu einer „Smart Factory“ vernetzen? Dieser Begriff steht für eine Produktionsumgebung, in der sich Fertigungsanlagen und Logistiksysteme selbst organisieren – ganz ohne menschliches Zutun.

Eigenen CO2-Fußabdruck bei Nutzung elektrischer Energie verkleinern
Nachhaltigkeit stand im Fokus des Teams um Thorsten Paßfeld. Die Gruppe hat einen sogenannten „CO2-Zähler“ entwickelt. Diese Vorrichtung ermöglicht es, elektrische Geräte nur bei sehr niedrigen CO2-Emissionen mit Strom zu versorgen. „Unser Zähler wird als Verbindungsglied zwischen Steckdose und Endgerät verwendet“, erklärt der Student der Technischen Informatik. Der Clou: Der Zähler kommuniziert mit einer Datenbank, die deutschlandweit für verschiedene Stromanbieter die jeweiligen CO2-Emissionen pro Kilowattstunde verbrauchtem Strom aufzeigt. Daraus berechnet das Gerät eine Einschätzung, wie gut die aktuellen CO2-Emissionen im Vergleich zur Prognose der nächsten 24 Stunden sind. Liegt diese Einschätzung über einem gewissen Schwellenwert, dann schaltet der CO2-Zähler das angeschlossene Gerät zeitweise aus.

„Nehmen wir an, ich möchte mein Smartphone über Nacht aufladen. Unser Zähler würde das Handy nur dann laden, wenn die Emissionen besonders niedrig sind“, so der Teamleiter. Natürlich lasse sich das automatische Abschalten des Handys auch deaktivieren – direkt am Zähler oder in der dazugehörigen App. Diese App zeigt zudem anschaulich an, wie viel Strom aktuell verbraucht wird und wie hoch die dadurch verursachten CO2-Emissionen sind.

Der Projektinitiator und -betreuer Prof. Dr. Hans-Jürgen Pfisterer ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden: „Damit erhält der Nutzer dieser App weltweit erstmalig die Möglichkeit, mit innovativer Technik seinen persönlichen CO2-Fußabdruck bei Nutzung elektrischer Energie zu verkleinern und durch eine bewusste Verhaltensänderung etwas aktiv gegen den Klimawandel zu unternehmen.“

Über das Erreichte freuen sich auch die elf Teammitglieder, die aus drei Studiengängen und drei verschiedenen Ländern kommen. „Ob Deutschland, Indien oder die USA – das Thema Umweltschutz spricht uns alle an“, so Elektrotechnik-Student Jesper Warburg: „Um unser ambitioniertes Projekt zum Erfolg zu bringen, war eine gute Aufgabenaufteilung sehr wichtig – das hat super funktioniert. Und auch Englisch als Projektsprache war kein Problem.“

Teamleiter Thorsten Paßfeld resümiert: „Alle Teammitglieder haben ihr Bestes aus dem jeweiligen Bereich gegeben – es war die perfekte Symbiose aus Elektrotechnik, Medien- und Technischer Informatik. Wir haben viel Neues dazugelernt und freuen uns, dass unser Projekt weiterentwickelt werden soll.“

Virtual Reality: Zukunftstechnologie hilft bei Trauer um Haustiere
Ob Kinobesuch, Unternehmensschulung oder neuartiges Verkaufserlebnis – die Virtuelle Realität (VR) erobert immer mehr unseren Alltag. Einen ungewöhnlichen Einsatz dieser Zukunftstechnologie haben jetzt acht Informatik-Studierende ausprobiert. Für das ROSENGARTEN-Kleintierkrematorium hat das Team um Julia Diers ein VR-Gedenkportal für verstorbene Haustiere geschaffen.

„Wir bieten unseren Kunden einen würdevollen Abschied von ihren verstorbenen Haustieren“, erklärt Geschäftsführer Arndt Nietfeld das Hauptanliegen des Unternehmens, das seine Eltern vor 17 Jahren gegründet haben. Heute hat das Familienunternehmen mit Hauptsitz in Badbergen rund 270 feste Beschäftigte an 37 Standorten.

Seit 2006 betreibt das Unternehmen ein Gedenkportal für Haustiere – heute zählt es über 23.000 Einträge. „Der Erfolg des Portals hat uns selbst überrascht“, gibt Geschäftsführer Oliver Rölker zu. „Die Gelegenheit, sich online mit Gleichgesinnten austauschen zu können, scheint vielen zu helfen.“ Um die Möglichkeiten der „Trauerarbeit 2.0“ zu testen, haben sich die beiden Geschäftsführer und der Fachmann für Mediengestaltung Oliver Epping an Prof. Dr. Philipp Lensing gewandt, der an der Hochschule Osnabrück das VR-Labor leitet.

„Einsatz von VR ist heute in vielen Unternehmen en vogue, aber ein Krematorium als Kooperationspartner – das hatten wir noch nie“, gesteht Lensing. „Ich fand es spannend, Tierhaltern mit Möglichkeiten von virtueller Realität zu helfen, ihren verstorbenen Begleitern nahe zu sein.“

Diese Meinung teilten auch acht Studierende der Medieninformatik. Mit ihrem Prototyp eines VR-Gedenkraums schufen sie einen virtuellen Trauerort mit vielfältigen Möglichkeiten. „Wir haben drei Szenerien zur Auswahl entwickelt: eine Seelandschaft, eine Waldlichtung oder ein ‚Regenbogenland‘“, berichtet Projektleiterin Julia Diers. „Nutzer können aus dem Menü Objekte, beispielsweise eine Kerze, auswählen und an einem beliebigen Ort platzieren. Die Szene lässt sich jederzeit beliebig anpassen, auch Fotos und Videos lassen sich in die virtuelle Welt zu integrieren“, so die Studentin weiter. Um ihre Stimmung zu untermalen, können Nutzer auch individuelle Blumensträuße zusammenstellen oder Musik abspielen. Alle Beileidsbekundungen und abgelegten digitalen Rosen anderer Portalnutzer erscheinen ebenfalls in der virtuellen Realität.

Pepema-Software: Persönliche Schutzausrüstung intelligent verwalten
Ob Polizei, Feuerwehr, Hilfsorganisationen oder Sicherheitsunternehmen: Persönliche Schutzausrüstung soll Einsatzleute vor Gefahren für ihre Sicherheit oder Gesundheit bewahren. Doch die Pflege und Instandhaltung solcher Ausrüstung ist intensiv und erfordert einen guten Überblick. Zusätzlich verfügt jedes Ausrüstungsstück über verschiedene Eigenschaften, die ebenfalls überwacht werden müssen. Welche Dienste kann die Informatik für eine intelligente Verwaltung persönlicher Schutzausrüstung leisten? – Dieser Frage sind acht Studierende der Medieninformatik nachgegangen.

„Gerade bei der freiwilligen Feuerwehr und kleinen Firmen wird zur Verwaltung oft auf Papier gesetzt“, weiß der Projektbetreuer, Prof. Dr. Julius Schöning, aus eigener Erfahrung. Der Professor für Digitale Medien engagiert sich seit Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr: „Bestehende Software-Lösungen sind sehr spezialisiert, unflexibel und teilweise recht teuer.“

Der Student David Löcke und sein Team haben hingegen ein neues digitales System zur Verwaltung persönlicher Schutzausrüstung entwickelt, das für einen flexiblen Einsatz konzipiert wurde. „Unsere Lösung kann komplett individuell eingestellt werden: Namen, Eigenschaften und einzelne Werte lassen sich beliebig definieren“, berichtet der angehende Medieninformatiker. Damit die Einrichtung nicht zu zeitaufwendig wird, können Voreinstellungen beim Einrichten importiert werden. In der Software kann die persönliche Schutzausrüstung verwaltet und Einsatzpersonen selbstdefinierte Rollen zugewiesen werden. So ist leicht zu sehen, ob jemandem die notwendige Ausrüstung fehlt. In diesem Fall können Bestellungen ausgelöst und ausformulierte E-Mails mit allen nötigen Daten generiert werden. Dies mindert nicht nur den Aufwand einer Bestellung, sondern beugt auch Fehlern vor.

„Unsere Software ist nicht nur kostenlos und frei zugänglich – sie kann auch noch weiter angepasst werden“, ergänzt Studentin Lena Dördelmann. „So kommen Weiterentwicklungen an der Software schließlich allen zu Gute.“ Neben einer Web-Oberfläche haben die Studierenden auch eine App entwickelt. So lassen sich mit dem Smartphone Barcodes einlesen, was die Verwaltung der Schutzausrüstung noch einfacher macht.

 

Projekte des Wintersemesters 2019/20:

Bergauf Bergab – Bike Service
Projektbetreuer: Prof. Johannes Nehls, Prof. Dr. Karsten Morisse

CO2-Zähler
Projektbetreuer: Prof. Dr. Hans-Jürgen Pfisterer

Ein Türschild für das Unternehmen von morgen
Projektbetreuer: Prof. Dr. Michael Uelschen

Intermed Logistik
Projektbetreuerin: Prof. Michaela Ramm

“OsCar”
Projektbetreuer: Prof. Dr.-Ing. Winfried Gehrke

Pepema – eine Software zur intelligenten Verwaltung persönlicher Schutzausrüstung
Projektbetreuer: Prof. Dr. Julius Schöning

Put To Light
Projektbetreuer: Björn Plutka

Smart Factory Abfüllstation
Projektbetreuer: Prof. Dr. Siegmar Lampe, Bernhard Neugebauer

Vernetzung einer verteilten Smart Factory
Projektbetreuer: Prof. Dr. Clemens Westerkamp

Virtual Reality Gedenkraum
Projektbetreuer: Prof. Dr. Philipp Lensing

Weitblick App – Spenden sammeln beim Fahrradfahren
Projektbetreuer: Prof. Dr. Karsten Morisse

Zehn Jahre Niedersachsen-Technikum in Osnabrück

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28 (Fach-)Abiturientinnen haben seit September 2019 das Niedersachsen-Technikum in Osnabrück durchlaufen. „Mit diesem Kooperationsprogramm niedersächsischer Hochschulen, Universitäten und Unternehmen gewinnen wir erfolgreich Frauen für technische und naturwissenschaftliche Berufe“, erklärt Prof. Barbara Schwarze, Initiatorin und Leiterin des Technikums.

Vor zehn Jahren hat die Professorin für Gender und Diversity Studies an der Hochschule Osnabrück gemeinsam mit ihrem Team das Projekt aus der Taufe gehoben. „Sechs regionale Unternehmen und sieben ‚Technikantinnen‘ waren beim ersten Durchlauf dabei“, erinnert sich Schwarze. Nach einer zweijährigen Erprobungsphase an der Hochschule Osnabrück wurde das Programm niedersachsenweit ausgerollt. Heute beteiligen sich daran neun Hochschulen und rund 100 Unternehmen des Landes; die Osnabrücker Hochschule und Universität bieten das Technikum gemeinsam an. Das Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert das Niedersachsen-Technikum, das mittlerweile rund 750 junge Frauen abgeschlossen haben – 230 davon allein in Osnabrück.
 

Erfolgsrezept kombiniert Praktikum und Studium, Theorie und Praxis

Das Programm kombiniert ein sechsmonatiges bezahltes Industriepraktikum mit einem „Schnupperstudium“ an den Hochschulen. Außerdem stehen Firmenexkursionen, Informationsveranstaltungen und Workshops zu aktuellen Themen auf dem Programm – diesmal lag der Schwerpunkt beispielsweise auf der Digitalisierung. „Das ist ein Erfolgskonzept“, betont Prof. Schwarze: „Neun von zehn Technikantinnen entscheiden sich im Anschluss für ein MINT-Studium oder eine MINT-Ausbildung.“ MINT steht dabei für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

„Die frühzeitige, praxisintegrierte Berufsorientierung trägt maßgeblich zum Erfolg im Studium oder in der Ausbildung bei“, sagt Prof. Dr. Norbert Bahlmann. Das zeigen laut dem Studiendekan der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik nicht nur einschlägige Untersuchungen, sondern ganz konkret auch die Erfolge vieler Programmabsolventinnen. „Unter unseren Ehemaligen sind heute Unternehmerinnen, Doktorandinnen und natürlich viele Ingenieurinnen, Informatikerinnen und Naturwissenschaftlerinnen“, ergänzt Prof. Schwarze. Mehrere Bundesländer und ausländische Hochschulen zeigen deshalb Interesse am bewährten Berufsorientierungskonzept, das seinen Ursprung in Osnabrück nahm.

Vor rund 200 Gästen stellten jetzt die 28 Osnabrücker Technikantinnen in der Hochschulaula ihre Projekte vor, die sie in ihren Betrieben selbstständig bearbeitet haben. Das Spektrum der in den Betrieben erlernten Fähigkeiten reicht dabei vom Programmieren über das Schweißen bis zum Konstruieren und Planen. An der Hochschule und der Universität haben die Teilnehmerinnen Vorlesungen in der Audio- und Videotechnik, dem Maschinenbau, der Werkstofftechnik, der Physik, der Informatik und der Wirtschaftsinformatik besucht und erste Prüfungen ablegt. Die meisten Absolventinnen sind sich sicher, dass ein naturwissenschaftliches oder technisches Studium für sie genau das richtige ist.
 

Von Anfang an dabei: Volkswagen Osnabrück

So wie Clara Bergjohann, die ihr Technikum bei Volkswagen Osnabrück durchlaufen hat. „Ich habe mich für die Bewerbung um ein duales Maschinenbau-Studium an der Hochschule und bei Volkswagen Osnabrück entschieden“, sagt die 20-Jährige: „Im Technikum habe ich gemerkt, dass mir besonders das praktische Arbeiten gefällt und dass ich Theorie und Praxis direkt miteinander verbinden möchte.“ Schon in der Schulzeit habe sie sich für Naturwissenschaften interessiert und wollte technische Berufe besser kennenlernen. Das Niedersachsen-Technikum mit seinem Mix aus verschiedenen Veranstaltungen in der Hochschule und im Betrieb hat sie gleich angesprochen – und sie wurde nicht enttäuscht: „Mit zwei anderen Technikantinnen durften wir bei Volkswagen Osnabrück sechs verschiedene Fachbereiche durchlaufen, um möglichst viele Eindrücke sammeln zu können. Am besten hat mir das handwerkliche Arbeiten im Anlagenbau und in der Instandhaltung gefallen“, so die Osnabrückerin.

Die örtliche Volkswagen Gesellschaft hat das Niedersachsen-Technikum von Anfang an unterstützt. Die Personalreferentin Sandra Hinken erklärt, warum: „Wir finden es wichtig, junge Frauen darin zu bestärken, technische Berufe für sich in Betracht zu ziehen. Das Technikum hilft ihnen dabei, ihre eigenen Stärken und Neigungen besser kennenzulernen, realistische Einblicke in technische Berufe und das Arbeitsumfeld zu erhalten sowie Vorurteile und Befürchtungen abzubauen.“ Bisher habe Volkswagen Osnabrück sehr gute Erfahrungen mit dem Programm gemacht: „Besonders freut uns, dass sich viele Teilnehmerinnen nach dem Technikum für ein duales Studium bei uns entschieden haben“, so Hinken: „Die Mischung aus Praxis und Theorie, die das Niedersachsen-Technikum bietet, möchten viele mithilfe des dualen Studiums weiterführen.“
 

HARTING Technologiegruppe sieht Win-Win-Win-Situation

Diese Mischung hat auch Sophie Fürhoff begeistert. „Ich habe großes Interesse an Mathe und Physik. Weil ich mir unter vielen Ingenieursberufen nichts Genaues vorstellen konnte, wollte ich nicht blind anfangen zu studieren. Lieber wollte ich sowohl den Hochschulalltag als auch das Berufsleben kennenlernen“, erinnert sich die 20-Jährige. Ihr Technikum absolvierte sie bei der HARTING Technologiegruppe in Espelkamp, rund 20 Kilometer von ihrem Wohnort entfernt. Dort war Fürhoff in vier Bereichen tätig: In der Ausbildungswerkstatt stand zunächst die Metall-Grundausbildung an; im Labor lernte die Technikantin unterschiedliche Prüfverfahren kennen; im Sondermaschinenbau hat sie jede einzelne Station zur Herstellung einer Maschine kennengelernt und erlangte dort erste Eindrücke im Konstruieren und Programmieren. Im Bereich Prozessmanagement, wo sie die sogenannte „Aktivitätenliste 2.0“ erstellte, absolvierte sie ihr eigenes Projekt. In diese Strategieliste können alle 21 einzelnen Gruppenbereiche ihre Projekte einpflegen. Dank einer Live-Abfrage kann die Geschäftsführung alle Ergebnisse unkompliziert aufrufen oder filtern, nutzerfreundlich und individuell dargestellt. Nach dem Technikum will Sophie Fürhoff das Informatik-Studium aufnehmen: „Das Technikum hat mir jede Scheu davor genommen, auch wenn ich noch keine großen Programmiererfahrungen habe.“

Auch für das Unternehmen habe sich die Teilnahme am Programm „auf jeden Fall gelohnt“, freut sich die Personalreferentin Rena Wiechert. „Das Niedersachsen-Technikum bietet viele Möglichkeiten für Abiturientinnen, aber auch für Unternehmen. Die Technikantinnen lernen, wie es in der Praxis aussieht und welche MINT-Berufsfelder es gibt. Die Unternehmen lernen junge Frauen kennen und erhalten durch ihre Neugierde und Rückfragen neue Anreize für Verbesserungspotenziale. Auch für die Hochschulen bietet dieses Angebot viele Vorteile.“ In Zukunft wolle HARTING das Projekt direkt bewerben.

Für das Niedersachsen-Technikum 2020/2021, das im kommenden September startet, können sich Interessentinnen bereits jetzt anmelden. Kontakt: Elke Turner, Niedersachsen-Technikum, Tel. 0541 969-2183, E-Mail: e.turner@hs-osnabrueck.de

 

Fünf Abschlussarbeiten der Hochschule Osnabrück durch VDI und VDE Osnabrück-Emsland ausgezeichnet

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Im Osnabrücker Museum Industriekultur haben die regionalen Bezirksvereine VDI und VDE erneut vorzügliche ingenieurwissenschaftliche Arbeiten von Studierenden der Hochschule Osnabrück ausgezeichnet. Der Verein Deutscher Ingenieure vergab drei Preise; der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik zeichnete zwei Absolventen aus. Die stellvertretenden Vorsitzenden Professor Dr. Eberhard Wißerodt (VDI) und Professor Dr. Hans-Jürgen Pfisterer (VDE) nahmen die Ehrung gemeinsam vor und betonten: „Diese Prämierung ist für uns ein wichtiger Baustein zur Ermutigung unseres Ingenieurnachwuchses.“  

Die ausgezeichneten Absolventinnen und Absolventen kommen von den Fakultäten Ingenieurwissenschaften und Informatik sowie Management, Kultur und Technik. In ihren Arbeiten haben sie sich intensiv mit aktuellen Fragestellungen und gesellschaftlichen Trends befasst: Digitalisierung und Automatisierung, aber auch die Optimierung von Energie oder die Resteverwertung von industrieller Fertigung spielen eine Rolle in den Überlegungen der prämierten wissenschaftlichen Arbeiten.

Für seine Masterarbeit über das „Fügen von Kupfer und Kupferlegierungen mittels Laserschweißverfahren“ wurde Heinrich von Lintel mit dem zweiten Preis des VDI belohnt. Betreut hatte die Arbeit Professor Dr. Wilhelm Michels. Ebenfalls einen zweiten Preis des Ingenieurvereins erhielt Anica Mertins. Thema ihrer Masterarbeit, die von Professorin Dr. Anna Schierenbeck betreut wurde, war die „Visualisierung und Auswertung der Energieperformance in der Süßwarenindustrie“. Die Bachelorarbeit von Anna Lefken mit dem Titel „Automatisierung der Entsorgung von Pressresten und Durchlaufscheiben an einer 50 MN Strangpresse“ erlangte die erste Platzierung. Gemeinsam mit der erfolgreichen Absolventin freute sich ihr auch Betreuer, Professor Dr. Markus Eck.

Der VDE vergab zwei erste Plätze. Für einen Platz einigte sich die Kommission auf die Bachelorarbeit von Lukas Backhaus: Der Absolvent des dualen Studiengangs Elektrotechnik im Praxisverbund hat sich mit der „Interaktion zwischen Industriesteuerungen und mobilen Endgeräten“ beschäftigt. Betreut wurde seine Arbeit von Professor Dr. Peter Roer. Nils Herterich wurde für seine Bachelorarbeit zur „Positionierung und Optimierung von Antennen auf Agrarmaschinen“ geehrt. Sein Betreuer war Professor Dr. Ralf Tönjes.

Dem Festvortrag von Diplom-Ingenieur Franz Uhlemann von der Firma Honeywell in Lotte mit dem Thema "Honeywell – Smart Factory in der Gaszählerfertigung" folgte eine ausführliche Diskussion der Gäste.

René Fauck auf dem Fagott mit Dieter Teuber an der Gitarre umrahmten musikalisch den Festakt, der mit einem Get-together bei einem Imbiss ausklang.

 

„Experimente zu Hause helfen Familien, Homeoffice und Kinderbetreuung unter einen Hut zu bringen“

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Liebe Frau Prof. Schwarze, viele Familien stehen in Zeiten von Corona vor großen Herausforderungen: Schulen und Kitas wurden geschlossen, die Arbeit – vielfach in die eigenen vier Wände verlagert. Homeoffice mit der Kinderbetreuung zu vereinbaren, ist für viele ein richtiger Spagat – zumal Schwimmbad, Kino oder Besuch bei den Großeltern nicht in Frage kommen. Was empfehlen Sie Schulkindern und ihren Eltern als sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu Hause?

 

Prof. Barbara Schwarze: Experimentieren! Experimente zu Hause können Familien helfen, Homeoffice und Kinderbetreuung unter einen Hut zu bringen. Experimente bieten eine schöne Möglichkeit, etwas über Naturwissenschaften und Technik zu lernen und haben gleichzeitig einen hohen Unterhaltungsfaktor. Wir lernen am besten, wenn es uns Spaß macht. Das Projekt "Komm, mach MINT.", das bei dem Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. angesiedelt ist, stellt auf seiner Website eine umfangreiche Experimente-Sammlung zur Verfügung, die ich Eltern und ihren Kindern sehr empfehlen kann:
www.komm-mach-mint.de/schuelerinnen/experimente

 

Für welche Altersgruppen sind die Experimente geeignet?

Es gibt drei Altersgruppen, die sich in der Filterfunktion auswählen lassen: bis zehn Jahre, elf bis 14 Jahre und ab 15 Jahren. Wobei die Grenzen natürlich fließend sind – auch Jüngere zeigen oft viel Spaß und Ausdauer. Wichtig finde ich, dass bei jedem Experiment eine Erklärung zu finden ist, die bestenfalls für den „Aha-Effekt“ sorgt: Warum passiert etwas? Welches Naturgesetz steckt dahinter? Und welche Beispiele gibt es dafür im Alltag?

 

Apropos Alltag: Lassen sich die Experimente mit Alltagsgegenständen durchführen, die man ohnehin zu Hause hat? Baumärkte oder Bastelläden haben zurzeit ja geschlossen.

Ein klares Ja! Die meisten der 75 Experimente sind mit ganz gewöhnlichen Dingen umsetzbar – wie Tasse, Teelicht, Besenstiel, Papier oder Eimer. Auch dafür gibt es ein Filter. Andere Funktionen zeigen die ungefähre Dauer der Experimente an. Auch die Themenschwerpunkte von Experimenten sind frei wählbar – dabei geht es um MINT, also um Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.  

 

Funktionieren die Experimente problemlos? Oder müssen Kinder und Eltern viel Geduld mitbringen, bevor etwas klappt?

Jedes Experiment – also Versuch, Probe – ist anders. Im Unterschied zur bloßen Beobachtung können und sollen einzelne Einflussgrößen im Experiment verändert werden. Das macht aber auch den Spaß daran aus: Zu sehen, wie sich beispielsweise mit Hilfe der Physik eine Münze aus einem Glas einfach „verschwinden“ lässt – je nachdem, ob das Glas mit Wasser aufgefüllt ist oder nicht. Alle Experimente, die wir veröffentlicht haben, wurden übrigens von Fachleuten eingereicht – aus Hochschulen, technischen Projekten oder Verbänden.

 

Was ist Ihr Lieblingsexperiment?

Mit gefällt besonders das Flaschen-Trampolin, da ich dies aus meiner eigenen Kindheit kenne. Es werden nur eine Plastikflasche und ein leeres Aromafläschchen benötigt. Die Flasche wird mit Wasser gefüllt, das Glasröhrchen mit der Öffnung nach unten hineingegeben, die Flasche dann fest verschlossen. Wenn die Flasche jetzt seitlich etwas zusammengedrückt wird, sinkt das Glasröhrchen zu Boden. Dazu gibt es unter dem folgenden Link eine Anleitung und ganz interessante Erklärungen:
www.komm-mach-mint.de/schuelerinnen/experimente/alle-experimente/flaschen-trampolin

 

Eine Frage zum Schluss: Wie geht es übrigens mit den bundesweiten Aktionstagen Girls’Day und Boys’Day weiter?

Dass sie in diesem Jahr ausfallen mussten, ist besonders bedauerlich. Denn damit fallen für Schülerinnen und Schüler viele Möglichkeiten der Erprobung von klischeefreier Praxis in Unternehmen und Organisationen weg. Das Kompetenzzentrum steht aber selbstverständlich mit der Bundeskoordinierungsstelle unbedingt zu dieser Absage, da die Risiken durch das Corona-Virus unabsehbar wären. Der neue Termin am 22. April 2021 wird aber wieder viele neue und spannende Angebote zur Berufsorientierung bereithalten.

 

Frau Schwarze, vielen Dank für das Gespräch.

 

Das Interview führte Lidia Wübbelmann

 

Barbara Schwarze ist Professorin für Gender und Diversity Studies an der Hochschule Osnabrück und Vorstandsvorsitzende des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit (kompetenzz). Sie ist zudem Initiatorin und wissenschaftliche Leiterin von Niedersachsen-Technikum – einem erfolgreichen Berufsorientierungsprogramm, mit dem neun Hochschulen und rund einhundert Unternehmen Niedersachsens (Fach-)Abiturientinnen für MINT-Berufe begeistern. Schwarze engagiert sich zudem als Mitglied des Präsidiums der Initiative D21, einem bundesweiten Zusammenschluss von ca. 170 Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnikbranche, in den D21-Themenschwerpunkten „Digitale Integration“ und „Digitale Kompetenz“.

 

Das Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. fördert bundesweit die Chancengleichheit von Frauen und Männern. Es bündelt Expertise aus Forschung und Praxis für die Anerkennung von Vielfalt als Erfolgsprinzip in Wirtschaft, Gesellschaft und technologischer Entwicklung. Zu seinen passgenauen Maßnahmen für die Umsetzung von Chancengleichheit und Diversity gehören wirksame Projekte und Kampagnen wie die Initiative Klischeefrei, der Girls‘Day – Mädchen-Zukunftstag, der Boys‘Day – Jungen-Zukunftstag und der Nationale Pakt für Frauen in MINT-Berufen „Komm, mach MINT.“: www.kompetenzz.de 

 

 

Millionenförderung für weitere Forschung zur Musikphysiotherapie an der Hochschule Osnabrück

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Im Forschungsfeld der Physiotherapie für Musikerinnen und Musiker ist die Hochschule Osnabrück bundesweit eine der ersten Adressen. Seit wenigen Monaten erweitern die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Hochschule ihre Expertise in diesem Bereich im Forschungsprojekt „RefLabPerform“. „RefLabPerform“ steht für Referenzlabor für Performing Artists (Performing Artists – darstellende Künstlerinnen und Künstler). Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit mehr als 1,1 Millionen Euro gefördert. „Wir werden unsere klinischen Erfahrungen, die wir in der Behandlung darstellender Künstlerinnen und Künstler über Jahre gesammelt haben, mit den Ergebnissen verbinden, die wir im Labor bei der biomechanischen Bewegungsanalyse sammeln“, erklärt Prof. Dr. Christoff Zalpour, Sprecher der Forschungsgruppe.

 

Hochkomplexen Sensorsystemen und Infrarot-Kameras kommen zum Einsatz

 

Prof. (in Verw.) Dr. Dirk Möller veranschaulicht das Projektvorhaben am Beispiel einer Cellistin. „Wenn sie aufgrund von Schmerzen beim Spielen zu uns kommt, wird sie zunächst händisch im Sitzen, Stehen, mit und ohne Instrument befundet. Das bedeutet: Ich stelle als Physiotherapeut Hypothesen auf, wo die eigentliche Ursache des Problems liegt.“ Im Anschluss erfolgt die Erhebung der biomechanischen Daten mithilfe von hochkomplexen Sensorsystemen im Labor. Hier können Infrarot-Kameras eingesetzt sowie Sensoren zur Erfassung der Bewegung oder Muskelaktivität auf Körpersegmente wie Hand und Arm geklebt werden. Die Sensoren berechnen daraus beispielsweise Gelenkstellung, Bewegungsgeschwindigkeit oder Muskelaktivität.

Die gesammelten Daten werden elektronisch verarbeitet und zusammengeführt. So kann der Physiotherapeut seine Hypothesen mit der biomechanischen Analyse abgleichen, die Behandlung optimieren und zusätzlich eine geeignete Präventions- und Rehabilitationsstrategie ableiten. Während der Behandlung können weitere Laboranalysen gemacht werden, sodass Veränderungen an Muskeln und Gelenken sofort erkennbar sind. So können auch die Musizierenden schnell verstehen, wo ihr Problem liegt. „Ein aufgeklärter Patient versteht viel besser, was er für seine Gesundheit machen kann“, erklärt Möller.

 

Mangelversorgung von darstellenden Künstlerinnen und Künstlern

 

Es besteht großer Bedarf an physiotherapeutischen Behandlungen von darstellenden Künstlerinnen und Künstlern, zu denen neben den Instrumentalistinnen und Instrumentalisten auch die Bereiche Tanz und Gesang zählen. In Deutschland gibt es laut der Deutschen Orchestervereinigung 129 Berufsorchester (Stand Januar 2020), die hohen Belastungen durch Üben, Proben und Auftritte ausgesetzt sind. Obwohl ein hoher Bedarf besteht, sind nur wenige Physiotherapiepraxen auf die individuelle Behandlung von Musizierenden ausgelegt. Ziel des Projektes ist es daher, Physiotherapie für darstellende Künstlerinnen und Künstler bundesweit als eigene Disziplin wie beispielsweise Sportphysiotherapie weiter zu etablieren und der Mangelversorgung entgegenzuwirken.

Durch das Referenzlabor können erstmalig biomechanische Daten in die physiotherapeutische Analyse automatisiert einbezogen werden. Anschließend können individuelle Handlungsanleitungen für Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten in ganz Deutschland gegeben werden, sodass der Patient oder die Patientin auch am Heimatort behandelt werden kann. „Wir können eine Sprache mit Therapeutinnen und Therapeuten sprechen, die, selbst wenn sie keine Musikphysiotherapieausbildung haben, wissen, was das Problem ist und wie es behandelt werden kann“, erklären Zalpour und Möller.


Weitere Informationen:
Prof. Dr. Christoff Zalpour
E-Mail: c.zalpour@hs-osnabrueck.de
Telefon: 0541 969-3489

Die Musikphysiotherapie im Film.


Zum Hintergrund: Die Musikphysiotherapie hat an der Hochschule Osnabrück eine längere Geschichte. Im Institut für angewandte Physiotherapie und Osteopathie gibt es bereits seit 2007 die Musikersprechstunde. 2012 nahm ein Forschungsteam im Binnenforschungsschwerpunkt „MusikPhysioAnalysis“ seine Arbeit auf. 2012 und 2018 war die Hochschule Gastgeberin des internationalen Musikphysio-Kongresses, was die starke internationale Vernetzung zeigt. Die Forschungserfolge basieren auch auf dem etablierten Austausch mit Partnern aus Wissenschaft und Praxis. Dazu gehören die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, die Deutsche Orchester-vereinigung, die University of Sydney, die Deutsche Gesellschaft für Musikphysiologie und Musikermedizin, die Performing Arts Medicine Association sowie die Firma Velamed Medizintechnik GmbH.
Insgesamt forschen im Projekt „RefLabPerform“ sieben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Hochschule Osnabrück in einem interdisziplinären Team. Neben Zalpour und Möller gehören Prof. Dr. Nikolaus Ballenberger, Prof. Dr. Harry von Piekartz, Prof. Dr. Brigitte Tampin, Prof. Dr. Karsten Morisse und Prof. Sascha Wienhausen und Prof. Hauko Wessel zum Team.

 

New Work: Die Zukunft der Arbeit ist agil

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Schlagworte kursieren im Personalmanagement derzeit in hoher Zahl. Es ist die Rede von Agilität, Work-Life-Balance, Arbeit 4.0 oder Design Thinking. Zusammengefasst gerne und oft unter dem Begriff „New Work.“ Dessen Facettenreichtum und viele weitere Themen aus dem Personalmanagement für Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen diskutierten die rund 240 Teilnehmenden der Jahrestagung des Netzwerks Wissenschaftsmanagement zu Beginn des Sommersemesters an der Hochschule Osnabrück.

„In der gelebten Praxis der Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen konzentriert sich Personalentwicklung noch zu oft auf die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Für die großen Herausforderungen, wie Exzellenzinitiative, Hochschulpakt, Pakt für Forschung und Innovation, aber auch Digitalisierung und Internationalisierung brauchen wir aber auch exzellentes Personal im Wissenschaftsmanagement“, betonte Prof. Dr. Hans Vossensteyn, Beauftragter für den MBA-Studiengang Hochschul- und Wissenschaftsmanagement an der Hochschule Osnabrück, zu Beginn der zweitägigen Veranstaltung mit Vorträgen, Workshops, Diskussionsrunden und Podien.

„Ich bin froh, dass unsere Tagung an der Hochschule Osnabrück stattfindet, Osnabrück ist einer der bekanntesten Standorte und Vorreiter im Wissenschaftsmanagement“, lobte Matthias Winker, Administrativer Vorstand vom Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) und Vorstand des Netzwerks Wissenschaftsmanagement.

Welche Rolle das Konzept des New Work spielt, insbesondere an Hochschulen und Universitäten, dazu äußerte sich der Wissenschaftsmanager der Hochschule Osnabrück, Prof. Dr. Frank Ziegele, im Interview:

Hochschule: Prof. Dr. Frank Ziegele, was genau ist New Work?

Prof. Dr. Frank Ziegele: Eine ganz klare Definition gibt es nicht, manchmal wird New Work auch nur als „Buzzword“ verwendet. Das Etikett wird auf alle Arten von Konzepten geklebt, wie Menschen in Zukunft arbeiten sollen und wie ihre Arbeitsplätze zu gestalten sind. Schaut man hinter die Kulissen des Begriffs, findet man einige gemeinsame Merkmale von New Work-Ansätzen: Es geht um sinnstiftende Arbeit, die von Eigenverantwortung und Selbständigkeit geprägt wird, die Mitarbeitende als Menschen mit all ihren beruflichen und privaten wie familiären Facetten begreift und die von Wertschätzung zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden geprägt ist. Nicht zu vergessen ist, dass New Work eng mit der Nutzung digitaler Arbeitsmethoden verbunden ist und auf eine räumliche und zeitliche Flexibilität der Arbeit abzielt. Agile Projektstrukturen gehören ebenso zu den Ideen, die mit New Work verbunden sind.

Welche Anforderungen stellt New Work an Führungskräfte und Arbeitnehmer?

Zuvorderst Flexibilität und Eigenverantwortung. Nicht zu vergessen die hohen Anforderungen an die Kommunikationsfähigkeit bei allen Beteiligten sowie den Umgang mit digitalen Medien.

Wie verändert New Work die Arbeitswelt an Hochschulen?

Einige Aspekte von New Work sind ja den Hochschulen keineswegs fremd. So haben wir vor allem bei der Frage der sinnstiftenden Arbeit natürlich einen Riesenvorteil. Eigenverantwortung ist für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowieso die wichtigste Arbeitsgrundlage, und auch in die Hochschulverwaltungen hält sie durch modernes Hochschulmanagement zunehmend Einzug. Partizipation beim Treffen von Entscheidungen ist für Hochschulen kein Fremdwort. Strukturen in der Forschung waren schon immer projektförmig und agil, auch in der Verwaltung spielen Projekte und zeitlich begrenzte, flexible Strukturen eine immer größere Rolle. Und wenn die Hochschule Osnabrück sich „Mindful Leadership“ auf die Fahnen geschrieben hat, dann geht das genau in die Richtung, die New Work an die Stelle von Hierarchien setzt.

Können Sie Beispiele nennen, wo die Hochschulen im Kontext von New Work noch vor großen Veränderungen stehen?

Ja, da fallen mir zwei Dinge ein: Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler müssen optimale Konzepte der digitalen Zusammenarbeit finden. Wann soll ich reisen, wann reicht eine Videokonferenz mit den ausländischen Partnern? Wir müssen hier nicht nur noch mehr in Hardware investieren, sondern auch in die Abläufe für gute Zusammenarbeit. Hier verbindet sich New Work auch mit der gesellschaftlichen Verantwortung für den Klimaschutz. In der Hochschulverwaltung müssen wir zu flexiblen Homeoffice-Regelungen kommen, Arbeitszeit und Arbeitsort müssen flexibler werden. Wenn für eine bestimmte Tätigkeit zuhause der beste Platz ist, dann sollte selbstverständlich diese Option gewählt werden können, ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen. Wenn man sein Kind von 14 bis 16 Uhr zur Musikschule begleiten will, dann muss es möglich sein, dafür die zwei Stunden am Abend zu arbeiten. Wobei eine solche Flexibilität wiederum Bezüge zur Personalentwicklung hat: Weiterbildung im Zeitmanagement wird sicherlich bedeutsamer.

Und das andere Beispiel?

Das Einzelbüro an der Hochschule ist nicht für jede Tätigkeit der beste Platz: Warum nicht ein Dreier- oder Viererteam zusammensetzen und dafür Platz schaffen für ein flexibel nutzbares, besonders ruhiges Büro, einen zusätzlichen Besprechungsraum, einen Raum für Telefon- und Videokonferenzen und so weiter. Zu einem konsistenten Konzept der Vertrauensarbeitszeit ist es in vielen Hochschulverwaltungen noch ein langer Weg. Schließlich muss man ja auch die angestrebte Flexibilität mit den Arbeitsgesetzen in Einklang bringen – beim Gesetzgeber ist leider der New Work-Ansatz noch nicht so recht angekommen.

Welche Rollen spielen dabei Vertrauen und ein anderes Führungsverständnis?

Wie gesagt, Vertrauensarbeitszeit ist für New Work unerlässlich. Führungskräfte müssen den Geführten zutrauen, dass sie Arbeitszeit und -ort selbst gestalten können. Es entfällt die Möglichkeit, Arbeitsergebnisse anhand der eingesetzten Zeit zu bewerten, was ja eigentlich ohnehin ein sinnloses Konzept ist. Vorgesetzte müssen ergebnis- und leistungsorientiert denken und handeln, es zählt was bei der Arbeit hinten rauskommt, nicht wo, wann und wie die Arbeitsleistung erbracht wurde. Vertrauen muss man sich schrittweise erarbeiten, und fatal ist es, wenn das Vertrauen von Mitarbeitenden missbraucht wird. Das müssten Vorgesetzte dann klar sanktionieren, um das Vertrauensmodell aufrechterhalten zu können.

Und was wird künftig von Führungskräften erwartet?

Klar ist auch: für eine neue Interpretation von Hierarchie reicht es nicht, wenn die Führungskraft die Krawatte ablegt. Führung bedeutet, dass man Selbständigkeit und Eigenverantwortung einfordert und wertschätzend kommuniziert. Nicht zu vergessen familienorientierte Führung: Sich für die Lebensumstände der Mitarbeitenden interessieren und mit ihnen nach guten Lösungen der Balance von Arbeit und Privatleben suchen. Führungskräfte sollten darin auch selbst Vorbild sein. Manchmal braucht man auch ganz einfache Spielregeln für den Umgang mit Flexibilität: Bei mir gilt zum Beispiel die Regel, dass meine Mitarbeitenden Mails, die der Chef am Wochenende schickt, erst in der neuen Arbeitswoche beantworten.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Frank Ziegele
Hochschul- und Wissenschaftsmanagement
Telefon: 0541 969-3743
E-Mail: f.ziegele@hs-osnabrueck.de


Medizinische Logistik: Studierende entwickeln Idee zu Digitalisierung

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Arztpraxen, Labore, Krankenhäuser, Apotheken: Einrichtungen des Gesundheitswesens in Deutschland sind angesichts der Corona-Pandemie besonders stark gefordert. Heute, aber auch zu normalen Zeiten müssen sie schnell und zuverlässig arbeiten können. Dafür ist eine gute Vernetzung unabdingbar: Beispielsweise damit Proben aus einer Praxis schnell ins Labor gelangen oder Apotheken Erkrankte mit notwendigen Medikamenten versorgen können.

Für solche Vernetzung sind Firmen wie Intermed verantwortlich. Das in Geesthacht ansässige Unternehmen mit rund 1.000 Mitarbeitern ist einer der Marktführer in Deutschland. Seit 35 Jahren versorgt es vor allem medizinische Einrichtungen mit medizinischem Verbrauchsmaterialien, Medizintechnik und Laborbedarf. Dienstleistungen wie Proben und Befundtransport, Hygiene- und Qualitätsmanagement sowie die Brief- und Paketbeförderung ergänzen das Angebot. Rund 20.000 Arztpraxen, Krankenhäuser, Labore und Apotheken werden täglich angefahren. Auf rund 1.200 Touren sind Fahrerinnen und Fahrer dabei unterwegs. Das Unternehmen verfügt über ein eigenes, flächendeckendes Logistik-Netz mit Vertretungen und Kooperationen in ganz Deutschland.

Etwa 20 fest angestellte Fahrerinnen und Fahrer und 50 Aushilfen beschäftigt die Niederlassung in Schüttorf. „Wir holen medizinische Proben – wie beispielsweise Blut – oder auch Medikamente ab und stellen zugleich Untersuchungsbefunde und medizinisches Material für Praxen zu“, berichtet Ulrich Limbrock. Der Niederlassungsleiter hat bisher alle Fahrten mit einem Tabellenprogramm geplant und für die Beschäftigten ausgedruckt. Er gibt zu: „Das ist aufwendig und relativ unflexibel.“ Angesichts von täglich 1.300 Stopps und gelegentlich dringenden Bestellungen und Aufträge hat Limbrock nach einer besseren Lösung gesucht. Ein Hilfsangebot kam ausgerechnet von seiner Tochter Annika.

Die 27-Jährige studiert Medieninformatik an der Hochschule Osnabrück. „Im Semester zuvor haben wir uns stark mit dem Thema ‚Usability‘ beschäftigt“, erzählt sie: „Ziel ist dabei, dass digitale Lösungen wie Apps oder andere interaktive Produkte und Dienstleistungen nützlich und leicht zu bedienen sind.“ Im Gespräch mit ihrem Vater kam ihr die Idee, die Fahrtenplanung seiner Niederlassung zu digitalisieren. Schnell fand sie Unterstützung an der Hochschule – sowohl unter ihren Mitstudierenden als auch bei den Lehrenden, Prof. Michaela Ramm und Björn Plutka. Die Professorin für Mediengestaltung betreute in Kooperation mit Intermed das studentische Projekt; der Informatikdozent gab Hilfestellung bei Fragen zu technischen Details.

Annika Limbrock und ihr Kommilitone Tobias Zander koordinierten das Projekt. In den Fokus nahm ihr achtköpfiges Team die Zusammenarbeit zwischen der Intermed-Niederlassung in Schüttorf mit einem Labor, zu dem täglich die gesammelten Proben zur Untersuchung gebracht werden.

„Die Fahrten übernehmen Menschen mit unterschiedlichen Berufserfahrungen und verschiedener Altersklassen – von der studentischen Aushilfe über Hausfrau bis hin zum Rentner“, sagt Tobias Zander: „Deshalb haben Usability-Aspekte für unser Projekt eine entscheidende Rolle gespielt.“ Das Ziel war dabei, die Dokumentation und Strukturierung der täglichen Anfahrten mit Stift und Papier durch einen digitalen Nachfolger zu ersetzen.

Zusammen mit Leonard Grieß, Johannes Heil, Aileen Ludewig, André Voßmann, Maximilian Wächter und Christoph Weigandt haben Annika Limbrock und Tobias Zander etwa 1.600 Arbeitsstunden in ihre Entwicklung investiert. Entstanden ist ein Prototyp, der eine Fahrten-App mit einer Schnittstelle für Büroangestellte, sogenanntem Admin-Interface, kombiniert. Damit können tägliche Transporte von medizinischen Proben, Briefen und Paketen strukturiert und dokumentiert werden – nutzerfreundlich und unkompliziert.

„Das Admin-Interface bildet die übergeordnete Steuerzentrale der Applikation“, erklärt Annika Limbrock. Gleichzeitig werden hier relevante Informationen dargestellt – beispielsweise aktuelle Touren mit den zugehörigen Fahrtzielen und Personal. Bedient wird die Schnittstelle von den Fahrdienstleitungen des jeweiligen Firmenstandorts. Hier können sie ihre Touren planen, Abwesenheiten koordinieren und sich einen Überblick über die täglichen Gegebenheiten verschaffen, um auf mögliche Probleme reagieren zu können. All diese Arbeitsschritte können nun digitalisiert durchgeführt und auch für vergangene Tage durch eine zugehörige Datenverwaltung rekonstruiert werden.

Die App für Fahrerinnen und Fahrer befindet sich auf den Smartphones, die sie auf ihrer Tour mitnehmen. Der Schwerpunkt liegt hier auf einer geführten Bedienung. „Dadurch können alle – ob kurzfristig oder langfristig angestellt – die App intuitiv und effektiv nutzen“, betont Tobias Zander. Die Applikation wird zur Dokumentation der Zustellungen und Abholungen bei einer einzelnen Anfahrt genutzt und ansonsten von dem Admin-Interface gesteuert – beispielsweise, wenn spontan eine neue Anfahrt hinzukommt. Die Navigation führt durch die verschiedenen Anfahrten einer Tour – „gerade für Kurzzeit-Aushilfen eine wertvolle Funktion“, so der Projektleiter.  

„Wir haben die studentische Entwicklung vor Ort getestet – mit großem Erfolg“, freut sich Niederlassungsleiter Ulrich Limbrock. Auch nach offiziellem Abschluss des Projekts steht er weiterhin im Kontakt mit dem Team, weitere Tests und Treffen sind geplant. Zufrieden ist auch die Projektbetreuerin Michaela Ramm: „Das Team ist innerhalb eines Semesters sehr weit gekommen: Jeder Meilenstein in der Projektplanung konnte problemlos umgesetzt werden.“ Neben der technischen Seite und dem User Experience Design sei ihr wichtig, dass Studierende wertvolle Erfahrung in Projektarbeit gesammelt haben: „Kommunikation, Zeitmanagement, Zusammenarbeit mit Kunden, die selbst keine Informatiker sind – all das erwartet unsere Absolventinnen und Absolventen auch in der Praxis“, betont die Professorin.

 

Hochschule Osnabrück unter Deutschlands besten

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Die Hochschule Osnabrück zählt zu Deutschlands besten Hochschulen für angehende Wirtschaftsprüferinnen und Wirtschaftsprüfer. Dies geht aus der aktuellen Studie „Deutschlands beste Wirtschaftsprüfer 2020/21“ des Manager Magazins hervor. Im Ranking „Die besten Fachhochschulen“ schaffte es die Hochschule Osnabrück unter die Top zehn besten Fachhochschulen in ganz Deutschland. Aus dem Urteil von mehr als 50 Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und nahezu 900 ihrer Mandantinnen und Mandanten hat das Manager Magazin gemeinsam mit dem Forschungsinstitut Wissenschaftliche Gesellschaft für Management und Beratung (WGMB) die besten Wirtschaftsprüferinnen und -prüfer und die besten Hochschulen ermittelt.

In zahlreichen Studiengängen der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Hochschule Osnabrück ist das Modul Wirtschaftsprüfung belegbar. Neben den Bachelor- und Masterstudiengängen im Bereich der Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsrecht bildet die Hochschule Osnabrück gemeinsam mit der Fachhochschule Münster seit 2006 mit dem berufsbegleitenden Masterstudiengang Auditing, Finance and Taxation (MAFT) Wirtschaftsprüferinnen und -prüfer aus. „Über die Anerkennung freuen wir uns sehr, insbesondere da das Votum für dieses Ranking aus den Reihen der Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und deren Mandanten kommt. Dies bestätigt, dass wir mit unserer praxisorientierten Lehre in den entsprechenden Vertiefungsmodulen der Bachelorstudiengänge, wie auch im Masterstudiengang MAFT die Studierenden offenbar qualifiziert auf die Anforderungen in diesem dynamischen Berufsfeld vorbereiten.“ freut sich Prof. Dr. Elmar W. Wiechers, Professor für internationale Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung. Der berufsbegleitende Masterstudiengang ist auf die Aufgaben eines Wirtschaftsprüfers und einer Wirtschaftsprüferin zugeschnitten.

Den Wirtschaftsprüfungsgesellschaften fehlt es an Qualifikation und Bewerbern

Neben den Hochschulrankings ergab sich außerdem aus der Befragung, dass die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften im Jahr 2019 gerne mehr Hochschulabsolventen und -absolventinnen rekrutiert hätten. Jedoch konnten nur 84 Prozent der geplanten Stellen besetzt werden. Hindernisse seien zum einen, die unzureichende Qualifikation von Bewerbern zum anderen, die zu geringe Bewerberzahl gewesen. Daher hat sich die Hochschule Osnabrück der Aufgabe angenommen, Kenntnissen und Fähigkeiten, die dem Berufsprofil des Wirtschaftsprüfers und einer Wirtschaftsprüferin entsprechen, zu vermitteln. „Gerade in den Zeiten der Globalisierung und Digitalisierung ist es in der modernen Wirtschaft besonders wichtig als Wirtschaftsprüfer und -prüferin Klarheit und Transparenz zu schaffen. Die Studierenden werden anspruchsvoll, wissenschaftlich und auf hohem Niveau auf die Herausforderungen der modernen Wirtschaftsprüfung vorbereitet.“ beschreibt Prof. Dr. Norbert Tonner, Studiengangbeauftragter der Hochschule Osnabrück für den Studiengang MAFT und Professor für Steuerrecht und Wirtschafsprivatrecht.

Über die Studie

Mit der Studie des Manager Magazins und der WGMB gibt es erstmals eine empirische fundierte Qualitätsbewertung der Wirtschaftsprüferausbildung in Deutschland. Zur Ermittlung des Hochschulrankings hat die WGMB 51 Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und 894 Mandanten gefragt, welche drei deutschen Universitäten bzw. Hochschulen ihre Studierenden ihrer Meinung nach am besten für einen Berufsweg als Wirtschaftsprüfer und -prüferin qualifizieren. Es waren maximal drei Nennungen möglich, für die Nennung auf dem ersten Rang wurden 300 Punkte vergeben, für den zweiten Rang 200 Punkte und für den dritten Rang 100 Punkte. Basis war eine Liste von 62 Lehrstühlen für Wirtschaftsprüfungen der Wirtschaftsprüfkammer. Aus dieser Bewertung ging die Hochschule Osnabrück mit 181 Punkten hervor und erhielt die Note „gut“.

Weitere Informationen:

Wiebke Fröhlich
Studiengangkoordination Masterstudiengang Auditing, Finance and Taxation
Telefon: 0541 969-3783
E-Mail: info@maft.de
Web: www.maft.de

Diskussion um „Null-Semester“: Hochschulverbund UAS7 bezieht Stellung - Bertram: Sehen hier unseren solidarischen Beitrag für unsere Studierenden

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Seit einigen Tagen läuft eine Debatte, das kommende Sommersemester zu einem „Null- oder Nicht-Semester“ zu machen. Bislang waren fast ausschließlich Stimmen aus Universitäten zu hören und es wurde versäumt, die Perspektive der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften/Fachhochschulen angemessen zu berücksichtigen. Dabei sehen sich HAWs/FHs teilweise völlig anderen Anforderungen gegenüber, als die Universitäten. Der Hochschulverbund UAS7 erteilt einem solchen „Null-Semester“ eine Absage. Stattdessen soll alles getan werden, den Studierenden ein erfolgreiches Studiensemester zu ermöglichen.

Das Sommersemester soll ein Semester sein, bei dem die Studierenden vor allem durch den kreativen Einsatz von Online-Lehre weiterhin die notwendigen Leistungsnachweise erbringen können, das aber nicht bei der Regelstudienzeit zählt oder zu Nachteilen beim BAföG führt. Der Vorsitzende von UAS7, Präsident der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, Prof. Dr. Andreas Zaby, stellt fest: „UAS7-Hochschulen werden alles Notwendige tun, damit die Studierenden ihr Studium ohne Zeitverlust absolvieren können. Das wird zum großen Teil sehr kreativ und online geschehen müssen. Die Hochschulen verfügen über die notwendigen technischen und fachlichen Kompetenzen. Individuelle Härtefälle für einzelne Studierende müssen wir abfedern.“  Einzelne Lehrinhalte, die in dieser Form nicht oder nur teilweise vermittelt werden können, müssen in spätere Semester verschoben werden können. Zudem ist Kulanz bei prüfungsrechtlichen Fragen zu üben.

„Die Hochschule Osnabrück befindet sich bereits seit dem 16. März im Online-Modus. Als eine der größten Hochschulen deutschlandweit, welche sich zu dem Zeitpunkt überhaupt im regulären Vorlesungsbetrieb befand, nimmt sie hier eine Vorreiterrolle ein. Wir haben quasi über Nacht in einem enormen Kraftakt unsere Lehre umgestellt“, sagt Prof. Dr. Andreas Bertram, Präsident der Hochschule Osnabrück. „Wir sehen hier unseren solidarischen Beitrag für unsere Studierenden, die ja mitten im Semester stehen“, ergänzt Bertram und betont: „Mit unseren Partner-Hochschulen im UAS7-Verbund sind wir uns hier unserer Verantwortung für eine bestmögliche Organisation dieses und vielleicht auch des folgenden Semesters sehr bewusst.“

Den Hochschulen im Verbund der UAS7 ist bewusst, dass es einen regulären akademischen Lehrbetrieb in der aktuellen durch die Cornonavirus-Pandemie bedingten Situation nicht geben kann. Die derzeitigen Herausforderungen schaffen für alle Akteure im Wissenschaftsbetrieb Bedingungen, die man so zuvor noch nicht erlebt hat. In dieser Situation arbeiten alle, von der Verwaltung, der IT bis hin zu den Lehrenden, intensiv an der Bereitstellung von Formaten digitaler Lehre und an kreativen Formen der dezentralen Kommunikation.

Eines der Wesensmerkmale der HAWs/FHs besteht in der Anwendungsorientierung des Studiums und der Qualifizierung der Studierenden im praktischen Bereich, insbesondere durch Praxisphasen, Praxissemester und Laborpraktika. Hier sind die Länder und die Hochschulen gefordert, kluge Lösungen zu ermöglichen, wie eine Verlängerung des Studiums für betroffene Studierende möglichst vermieden werden kann.  Ein „Null-Semester“ würde erhebliche Abstimmungsprobleme und Zeitverluste für diese Studierenden bedeuten, denn die Praxiselemente erfordern eine enge zeitliche und auch inhaltliche Abstimmung mit Partnern aus der Wirtschaft und anderen gesellschaftlichen Bereichen. Gerade für das erfolgreiche Modell des Dualen Studiums, dessen wesentlicher Träger die HAWs/FHs sind, wäre ein „Null-Semester“ mit gravierenden Einschränkungen und Nachteilen für die Studierenden verbunden.

Die HAWs/FHs qualifizieren u.a. Studierende, die gerade jetzt dringend gebraucht werden, in Pflege, Gesundheit und Biotechnologie sowie in der Verwaltung. In diesen Bereichen wären Studienzeitverlängerungen durch ein „Null-Semester“ besonders kontraproduktiv.

UAS7 fordert daher für das laufende Sommersemester 2020, den Hochschulen die Freiheitsgrade zu geben, Lehre, Forschung und Praktika so hochschulindividuell wie möglich zu gestalten. Dabei soll die Online-Lehre in besonderem Maße nutzbar gemacht werden. Die Rückmeldungen aus den Hochschulen hinsichtlich Virtualisierung von Lehre und auch Prüfungen stimmen uns dabei optimistisch. Eine finanzielle Unterstützung beim technischen und personellen Ausbau der digitalen Infrastrukturen und der noch viel zu knappen Kapazitäten ist jedoch notwendig.


Hintergrund UAS7 e. V.
UAS7 e. V. ist der Zusammenschluss von sieben großen forschungsorientierten deutschen Fachhochschulen mit starker internationaler Ausrichtung. Nach dem Grundsatz „Gemeinsam sind wir stärker“ bilden die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, die Hochschule Bremen, die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, die Technische Hochschule Köln, die Hochschule München, die FH Münster und die Hochschule Osnabrück seit der Gründung eines gemeinsamen Verbindungsbüros in New York im Jahr 2005 eine strategische Allianz und arbeiten in ausgewählten Bereichen zusammen. Durch die Exzellenz der sieben Hochschulen in den verschiedensten Bereichen, entwickeln sich die Hochschulen miteinander und aneinander weiter und sind somit gleichermaßen eine Qualitätsgemeinschaft und ein Benchmarking-Club.

Kontakt für die Medien:
UAS7 e.V.
Claus Lange
c/o HWR Berlin
Badensche Straße 52
10825 Berlin
Tel.: 030 308771237
E-Mail: lange@uas7.de
 

Hochschule Osnabrück
Ralf Garten
Tel.: 0541 969-2177
E-Mail: r.garten@hs-osnabrueck.de

Kleine Flugplätze durch Virtual Reality unterstützen

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Kamerasysteme, die Flugplätze aus der Ferne überwachen, bieten Flugsicherungen und Flugplatzbetreibern viele neue Möglichkeiten. Die damit verbundenen Kosten für den Kauf, die Installation und die Wartung modernster Fernüberwachungstechnologien sind für Flugplätze mit geringem Verkehrsaufkommen und Umsätzen aber kaum zu stemmen. Damit auch diese Flugplätze die Vorteile der Fernüberwachung nutzen können, hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zusammen mit der Hochschule Osnabrück und der RWTH Aachen ein alternatives Konzept entwickelt, das auf kostengünstigere Komponenten und Virtual Reality setzt.

Virtual Reality bietet neue Möglichkeiten für kleine Flugplätze

Viele kleinere und sehr kleine Flugplätze bieten ihren Luftverkehrskunden vor Ort keine vollständige und durchgehende Flugsicherung an. „An solchen Flugplätzen gibt es einfachere Sicherungsdienste, wie zum Beispiel einen sogenannten Fluginformationsdienst oder einen reinen Flugleiterdienst mit Verkehrshinweisen für die Piloten“, erklärt Jörn Jakobi vom DLR-Institut für Flugführung. „Dies reicht aus, weil es generell sehr wenig Luftverkehr an solchen Flugplätzen gibt. Kommerzielle Flüge mit größeren Luftfahrzeugen sowie Anflüge, bei denen Fluglage und Navigation rein über Instrumente im Flugzeug kontrolliert werden (Instrumentenanflüge), finden hier kaum oder gar nicht statt.“

Blick durch virtuelles „Fernglas“

Die Idee für solche Flughäfen ist eine Kombination aus einer einzelnen schwenk- und drehbaren (Pan-Tilt-Zoom, PTZ) Kamera und einem einfachen Panoramabild des Flugplatzes, deren Videobilder über eine Virtual Reality Brille angezeigt werden. Kündigt sich Verkehr über den Flugfunk an, setzt die Flugleiterin oder der Flugleiter die Virtual Reality Brille auf, über die die PTZ-Kamera gesteuert wird. Sie oder er fängt das Flugzeug mit der PTZ-Kamera ein und sieht das entsprechende Videobild. Über die Kopfbewegung wird intuitiv die Richtung der PTZ-Kamera geändert, um, ähnlich wie mit einem Fernglas, das Flugplatzgelände und den Verkehr zu überwachen. Damit die flugleitende Person einen besseren Gesamtüberblick hat, wird das Bild der PTZ-Kamera mit einem einfachen Panoramabild des Flugplatzes ergänzt.

Das Virtual Reality (VR) Headset eröffnet der oder dem Bedienenden darüber hinaus die Möglichkeit mit dem Arbeitsplatzsystem und anderen Beteiligten zu interagieren. Über virtuelle Bedienelemente könnte der Bediener wie gewohnt zum Beispiel mit anderen Flugsicherungsdiensten kommunizieren, Flugplatzsysteme bedienen oder auch elektronische Flugstreifen bearbeiten.

„Tower für die Westentasche“

Die Forscher gehen in ihrem Konzept davon aus, dass kleine Flugplätze zukünftig mit solch einer Fernüberwachungslösung an ein zentrales Fernüberwachungscenter (Remote Tower Center) angeschlossen werden könnten. Hier wäre dann eine Flugleiterin oder ein Flugleiter zentral für mehrere Flugplätze zuständig, was kleinen Flugplätzen theoretisch neue Möglichkeiten eröffnen würde. Sie könnten beispielsweise bei Bedarf standortunabhängig und zeitlich begrenzte Informations- und Sicherungsdienste anbieten, die ihren Kunden momentan nicht zur Verfügung stehen.
„Wir erhoffen uns vor allem eine möglichst hohe Flexibilität bei niedrigen Implementierungskosten für kleine Flugplätze“, sagt Jakobi. „Unter den richtigen Bedingungen ließe sich so ein VR-Headset ortsunabhängig einsetzen, es wäre dann quasi ein ‚Tower für die Westentasche‘. Dass das wirklich funktioniert, muss allerdings noch nachgewiesen werden“. Das Konzept befindet sich in einem frühen Entwicklungsstadium. Seine Einsatzfähigkeit in der Praxis und resultierende Effekte sollen in weiteren Forschungsarbeiten am Institut untersucht und erprobt werden.

Erster Prototyp im Test in Braunschweig

Am DLR-Institut für Flugführung in Braunschweig wurde ein erster Prototyp entwickelt und mit Live-Daten des Flughafens Braunschweig getestet. In einer Versuchskampagne nahmen neun Fluglotsen und Mitarbeitende von Fluginformationsdiensten (Aerodome Flight Information Service Officer) teil. Auch wenn sich zeigte, dass der Einsatz von VR nicht für alle Flugplätze geeignet ist, bestätigten die Rückmeldungen der Gruppen grundsätzlich das Potenzial, insbesondere für Flughäfen mit geringem Verkehrsaufkommen und einfachsten Fluginformationsdiensten.

„Wir freuen uns, dass wir vonseiten der Hochschule Osnabrück zu diesen Forschungsarbeiten einen Beitrag leisten konnten und uns auch künftig bei der Weiterentwicklung einbringen können“, sagt Prof. Thomas Hofmann, Professor für Produktdesign, insbesondere Ergonomie und Usability.  Gemeinsam mit Jörn Jakobi vom DLR hat Hofmann die Bachelor-Arbeit des Industrial Design-Studenten Christian Blessmann betreut. Die Arbeit trägt den Titel „Implementierung eines virtuellen Arbeitsplatzes für einen remote AFISO“.

Die Erfindung des Remote Towers am DLR

Bei dem neuen VR-Konzept handelt es sich um eine Variante der am DLR-Institut für Flugführung entwickelten Flughafen-Fernüberwachung (Remote Tower Operation). Das DLR spielt als Erfinder des Remote Tower Konzepts seit der ursprünglichen Idee und dem ersten Prototypen weltweit eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung und Standardisierung des innovativen Konzepts.
Im Rahmen eines Visionswettbewerbs wurde die Idee eines Remote Towers 2002 mit einem Innovationspreis ausgezeichnet. 2005 setzte das DLR den weltweit ersten Remote-Tower-Prototypen am Flughafen Braunschweig ein, um die Machbarkeit des Konzepts zu testen. Es folgten mehrere nationale und internationale Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Zahlreiche Flugsicherungen bekundeten ihr Interesse und arbeiteten mit dem DLR zusammen. 2014 lizenzierte das DLR die Technologie an die Industrie. 2015 ging die erste Remote-Tower-Installation am Flughafen Örnsköldsvik in Schweden in Betrieb. In Deutschland hat das DLR die Sicherheit und Einsatzfähigkeit des Konzepts in mehreren Projekten und zusammen mit der Deutschen Flugsicherung DFS validiert. So konnte im Dezember 2018 am Flughafen Saarbrücken die erste Remote-Tower-Installation in Betrieb gehen.


Weitere Informationen

Prof. Thomas Hofmann
Hochschule Osnabrück
Telefon: 0541 969-2984    
E-Mail: T.Hofmann@hs-osnabrueck.de

Weitere Informationen beim DLR: www.dlr.de/content/de/artikel/news/2019/01/20190307_mehrere-flughaefen-aus-der-ferne-im-blick.html

AG Nutztierwissenschaften der Hochschule spendet Schutzkleidung zur Bekämpfung des Coronavirus an die Region Osnabrück

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Das ging schnell: Als die dringende Bitte der Landrätin des Landkreises Osnabrück eintraf, handelte die Arbeitsgruppe Nutztierwissenschaften der Hochschule Osnabrück sofort. Rund 2.500 Handschuhe, 2.500 Überziehschuhe und 100 Kopfhauben aus den Beständen der Hochschule wurden bereits am darauffolgenden frühen Morgen an die zentrale Verteilstelle für Schutzkleidung von Stadt und Landkreis abgegeben. Dieses Material kann sofort im medizinischen Bereich verwendet werden. Zum abgegebenen Bestand zählen auch 1.100 Overalls, die für Randbereiche von Gesundheitseinrichtungen, beispielsweise Versorgungseinrichtungen, verwendet werden können.
„Wir benötigen die Schutzkleidung bei unserer regulären Arbeit in Forschung und Lehre, um die Übertragung von Aviärer Influenza, bekannt als Geflügelpest, oder anderen Krankheiten, die vom Menschen auf Tiere übertragen werden können, auszuschließen“, erklärt Prof. Dr. Robby Andersson. „Auch als Staubschutz ist die Schutzkleidung sehr wichtig, beispielsweise, wenn wir einen unbekannten Bestand besuchen und Untersuchungen dort durchführen“, erläutert der Professor für Tierhaltung und Produkte im Studienschwerpunkt angewandte Geflügelwissenschaften.
Die Entscheidung traf die „Arbeitsgruppe Nutztierwissenschaften“ an der Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur einstimmig „über Nacht“, wie Andersson berichtet. Alle betroffenen Kollegen haben der Abgabe ausdrücklich zugestimmt. Bis auf weiteres sind alle Exkursionen mit Studierenden in diesem Fachgebiet, wie in allen anderen auch, abgesagt. Lediglich für den eigenen Bedarf in den hochschuleigenen Stallungen wurde ein Sicherheitsbestand behalten.
„Da die Verteilstelle für Schutzkleidung große Schwierigkeiten bei der Suche nach geeignetem Material hat, aber sehr dringende Anfragen bestehen, ist die Hilfe die AG Nutztierwissenschaften quasi über Nacht sicher äußerst hilfreich gewesen. Das haben wir in der Hochschulleitung selbstverständlich unterstützt“, berichtet Dekan Prof. Dr. Bernd Lehmann.   

 

1000 Euro für alleinerziehende Studierende in finanzieller Not

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(Osnabrück, 17. April 2020) 1000 Euro für alleinerziehende Studierende: Der Osnabrücker Popchor POCODELA MUSICA hat im März den Erlös aus dem Benefizkonzert 2019 in der Bergkirche an die Projektverantwortlichen des Förderprogramms Madame Courage übergeben.

Studium und Elternschaft unter einen Hut zu bringen ist besonders für Alleinerziehende eine hohe Doppelbelastung. „Alleinerziehende Studierende brauchen häufig länger für ihr Studium. Doch eine höhere Studiendauer bedeutet, dass BAföG oder andere finanziellen Förderungen wegfallen können“, sagt Lisa Wichmann vom Gleichstellungsbüro der Hochschule Osnabrück. Hier setzt Madame Courage an. Seit zehn Jahren unterstützt das Programm alleinerziehende Studierende, die finanzielle Hilfe benötigen, damit sie ihr Studium abschließen können. Der Sozialdienst katholischer Frauen Osnabrück e.V. als Träger des Projektes und die Gleichstellungsbüros der Hochschule Osnabrück und der Universität Osnabrück als Kooperationspartnerinnen möchten durch Madame Courage Alleinerziehenden die Chance geben, durch einen Studienabschluss langfristig eigenständig für den Lebensunterhalt ihrer Familie sorgen zu können.

„Wir engagieren uns gemeinsam dafür, dass Elternschaft nicht zu sozialer Benachteiligung führt“, sagt Wichmann und betont: „Wir freuen uns sehr über die Spende des Popchors und doch sind wir aktuell auf weitere Spenden angewiesen, um allen alleinerziehenden Eltern einen Studienabschluss zu ermöglichen, die zurzeit in finanzieller Not sind und bei uns einen Antrag gestellt haben.“ 
Weitere Informationen und Spendenmöglichkeiten sind unter www.madame-courage-os.de zu finden.

 

Weitere Informationen:
Koordination des Spendenprojekts Madame Courage Osnabrück
Sozialdienst katholischer Frauen e.V.
madame-courage@skf-os.de
www.madame-courage-os.de


Gleichstellungsbüro der Hochschule Osnabrück
Telefon: 0541 969 2955
E-Mail: gleichstellung@hs-osnabrueck.de 





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